Eines vorweg. Dieses Handbuch ist nicht primär für Fundraiser geschrieben. Es geht um „kommerzielles" Crodwfunding – wenn auch in einem alternativen und gesellschaftskritischen Kontext. Crowdfunding also beispielsweise, um ein ökologisches Produkt zu entwickeln oder zu vermarkten. Deshalb gehen die Gegenleistungen auch deutlich über symbolische Gesten hinaus. Dennoch kann man als Fundraiser viel aus diesem Buch lernen, weil sich wesentliche Teile auch für die Nutzung von Crowdfunding als Fundraisinginstrument nutzen lassen.
Das Gemeinschaftswerk mehrerer Autoren beginnt mit grundsätzliche Anmerkungen zum Thema. Das Hauptkapitel widmen die Verfasser der Vorbereitung einer Kampagne. Es folgen die Durchführung und die Nachbereitung. Rechtliches und ein kleines Glossar runden das Ganze ab. 18 erfolgreiche Fallbeispiele, die nach einem ähnlichen Interview-Schema aufgebaut sind, machen den Inhalt farbig und greifbar. Immer wieder ergänzen kleinere praktische Checklisten die Inhalte. Das Autorenteam besteht aus einer Journalistin und den Machern von Startnext, der größten deutschen Crowdfundingplattform
Das nüchtern gestaltete Buch ist flüssig geschrieben, bietet Qualität und für 240 Seiten ordentlich Stoff. Zurecht liegt der inhaltliche Schwerpunkt auf der Vorbereitung der Crowdfunding-Kampagne, vom Aufbau einer Fanbase über die PR-Arbeit bis zu den Gegenleistungen. Denn nur wer dafür viel Zeit und Gehirnschmalz aufwendet, hat Chancen auf Erfolg. Dies betonen die Autoren immer wieder – mir beim Lesen fast ein bisschen zu oft. Die Fallbeispiele wirken authentisch und geben wichtige Hinweise. Wohltuend ist auch, dass die Autoren nicht der Versuchung erliegen, aus dem Buch eine Werbekampagne für Startnext zu machen. Zielgruppe sind alle, die das Instrument Crowdfunding in nächster Zeit praktisch nutzen wollen. Das Preis-Leistungsverhältnis kann sich sehen lassen.
Fazit: Ein lehrreiches Handbuch zum Thema Crowdfunding – auch für Fundraiser.