Dieses Buch ist kein klassisches Fundraisingwerk; eher eine interessante Reise durch die Fundraising-Erlebnisse von Alexandra Ripken, die wiederum reflektiert und fokussiert werden. Absolute Stärke des Buches ist die Authentizität. Man nimmt der Fundraisingmanagerin und selbstständigen Beraterin ab, was sie schreibt. Wer steigt schon mit der schmerzhaften und ausführlichen Beschreibung eines (durchaus lehrbuchmäßig geplanten), aber gescheiterten Fundraisingprojekts ein in einer Szene, wo alle überall gut gelaunt Erfolg haben …
Die Autorin hinterfragt kritisch übliche Fundraising-Theorien und -Instrumente, bspw. die SWOT-Analyse oder detaillierte Controllingpläne. Hier ist ihr Ansatz verwandt mit dem Band „Die 10 Mythen des Fundraisings“. Sie setzt dagegen auf das persönliche Gespräch, die Methode des Storytellings sowie auf einen radikalen Blickwinkelwechsel in Sachen Spender, der für kirchliches Fundraising auch eine theologische Herausforderung bedeutet. Praxisbeispiele machen die Ansätze greifbar. Das Buch ist trotz der schlichten Gestaltung leicht zu lesen, wenn auch zu viele und zu lange Zitate sowie eine Menge Namen bei mir hin und wieder Verwirrung erzeugt haben - hier hätte meiner Meinung nach eine Konzentration gut getan. Zielgruppe sind eher erfahrene Fundraiserinnen und Fundraiser, die ihre Praxis überdenken wollen. Last not least: Gut gefällt mir, dass Alexandra Ripken aus ihrer christlichen Überzeugung kein Hehl macht.
Fazit: Eine authentisch-wertschätzende Herausforderung für klassische Fundraiserinnen und Fundraiser.