Die beiden Autoren engagieren sich seit vielen Jahren im Bereich Sozialmarketing und Fundraising und stehen für die Agentur „Spendwerk“. Zielgruppe ihres Buches sind Fundraiser und Entscheider in Non-Profit-Organisationen mittlerer Größe, die bereits Fundraising und Marketing betreiben. Darüber hinaus sind die Thesen aber auch für alle, die sich mit dem Thema Fundraising auseinandersetzen wollen, interessant. Der Band gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil hinterfragen die Autoren gängige Fundraising-Einschätzungen, im zweiten beschreiben sie ihren regional ausgerichteten Fundraisingansatz.
Das Buch nimmt provokativ klassische „Mythen“ des Fundraisings aufs Korn. Beispielsweise hinterfragen die Autoren die Wirksamkeit von Spenden-Mailings, die überhöhten Erwartungen an Sponsoren und die Stiftungseuphorie. Hier liegt die große Stärke des Bandes, weil er zur ehrlichen Reflexion und Bilanzierung zwingt sowie zum Nachdenken anregt. Praktische Umsetzungen dagegen darf der Leser nicht erwarten. Das setzt sich im zweiten Teil beim Ansatz der Autoren fort, der vor allem auf das seit einigen Jahren in Fachkreisen verstärkt diskutierte Herstellen von Beziehungen und auf das Thema Online setzt – beides auch berufsbiographische Stärken der Autoren. Die flotte Schreibweise macht das Lesen leicht, die kleine Schrift erschwert es; die Gestaltung ist eher spartanisch, auch auf ein die Thesen unterstützendes Literaturverzeichnis wurde verzichtet.
Fazit: Ein Reflexionshilfe für alle, die über das Thema Fundraising einmal zugespitzt nachdenken wollen.